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Die kleinen Gesten, die bleiben

Es sind nie die großen Dinge, an die wir uns erinnern.
Nicht der Strauß Rosen nach einem Streit. Nicht das Candle-Light-Dinner im teuren Restaurant.
Es sind die winzigen Momente, die keiner fotografiert, weil sie zu leise sind, um aufzufallen.
Aber genau da passiert Liebe.

Wenn sie dir im Vorbeigehen den Kragen richtet, ohne etwas zu sagen.
Wenn er dich fragt, ob du genug geschlafen hast – und es nicht nur Smalltalk ist.
Wenn jemand deine Lieblingsschokolade kauft, obwohl du gar nichts gesagt hast.
Wenn zwei Hände sich einfach finden, ohne Absicht.
Das sind keine Gesten für Social Media. Das sind die, die bleiben.


Wir leben in einer Zeit, in der Zuneigung gemessen wird.
An Posts, an Likes, an Storys, an Reaktionen.
Wir inszenieren das, was wir fühlen – und verlernen, es zu leben.
Aber Liebe ist kein Feuerwerk. Sie ist das leise Licht, das bleibt, wenn der Applaus längst verstummt ist.

Manchmal denke ich: Wir haben vergessen, wie viel Größe in einem „Wie geht’s dir wirklich?“ steckt.
Oder in einem „Ich hab dich vermisst, auch wenn ich’s nicht sagen wollte.“
Es sind Mini-Momente – Mikro-Romantik, sagt man heute.
Aber vielleicht sind sie einfach nur das, was früher selbstverständlich war.


Liebe ist kein Film. Sie ist die Szene danach –
wenn der Abspann läuft, das Licht wieder angeht
und zwei Menschen sich anschauen und lächeln,
weil sie wissen: Das war echt.


Fußnote an mich selbst:
Ich will keine großen Gesten mehr.
Ich will, dass jemand bleibt, auch wenn niemand zuschaut.
Denn was wir leise tun,
zeigt lauter, wer wir sind.

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