Kannst du das Problem lösen?
Es gibt Tage, an denen sich alles wie ein Knoten anfühlt.
Gedanken, Sorgen, Erwartungen – alles zieht aneinander, bis nichts mehr geht.
Und wir sitzen da, mitten drin, und fragen uns:
Warum ich? Warum jetzt? Warum schon wieder?
Bis jemand – manchmal das Leben selbst – ganz leise fragt:
„Kannst du das Problem lösen?“
Wenn die Antwort Nein ist
Dann ist es nicht dein Problem.
So einfach. So brutal.
Manchmal nicht zu akzeptieren, weil es sich wie Aufgeben anfühlt.
Aber es ist kein Aufgeben.
Es ist Annehmen.
Wenn du etwas nicht ändern kannst –
nicht den Menschen, nicht das Wetter, nicht das Vergangene –
dann bleibt nur eins:
Lass es da sein.
Und geh weiter.
Nicht jedes Problem will gelöst werden.
Manche wollen nur gesehen, anerkannt, durchlebt werden.
So wie Regen – du kannst ihn nicht stoppen.
Aber du kannst aufhören, ihn zu hassen.
Und irgendwann merkst du, dass er aufgehört hat, dich zu durchnässen.
Wenn die Antwort Ja ist
Dann ist es Zeit, zu handeln.
Nicht zu jammern, nicht zu analysieren, nicht noch eine Nacht zu grübeln.
Mach.
Fang klein an, aber fang an.
Selbstwirksamkeit heißt das in der Psychologie –
das Gefühl, nicht ausgeliefert zu sein.
Es ist wie ein Muskel, der wächst, wenn du ihn benutzt.
Und jedes kleine Ergebnis –
eine gelöste Aufgabe, ein offenes Gespräch, eine Entscheidung –
ist wie Sauerstoff für dein Selbstvertrauen.
Wer handelt, heilt.
Weil Tun die Sprache der Klarheit ist.
Aber was, wenn ich nicht weiß, ob ich kann?
Dann fang trotzdem an.
Denn du wirst es nie wissen, bevor du es probiert hast.
Und wenn du scheiterst – gut.
Dann weißt du, dass du es versucht hast,
statt dich hinter „Ich kann ja nichts tun“ zu verstecken.
Stillstand frisst mehr Kraft als Bewegung.
Und Jammern ist nur eine elegante Form der Flucht.
Manchmal ist das Leben wirklich so einfach.
Nicht leicht – aber einfach.
Zwei Fragen.
Zwei Antworten.
Kannst du das Problem lösen?
Nein → Lass los.
Ja → Mach.
Und dazwischen liegt Frieden.
Fußnote an mich selbst
Ich will mich nicht mehr von Problemen bestimmen lassen,
sondern von Lösungen,
oder von der Demut, dass es manchmal keine gibt.
Denn entweder bin ich der Wind –
oder ich lerne, im Regen zu tanzen.

